Senior Expert Service (SES)

geändert am 3. November 2024

Der Senior Expert Service (SES) ist eine bedeutende Organisation, die sich darauf spezialisiert hat, Wissen und Erfahrung von Senioren für die Unterstützung von Unternehmen und Institutionen in erster Linie in Entwicklungs- und Schwellenländern einzusetzen. Der SES unterstützt mit seinem Mentoring-Programm VerAplus aber auch Schüler und Auszubildende im Inland. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Senior Expert Service, seine Trägerschaft, die Möglichkeiten für Senioren, sich zu bewerben, die Zielgruppen des Services sowie die finanziellen Aspekte.

Senior Expert Service SES
Burkina Faso: SES-Experte Uwe Schmidt im Einsatz. Das Foto stammt vom Senior Expert Service.

Wer steht hinter dem SES?

Der SES basiert auf einer Zusammenarbeit von Wirtschaft und Staat. Der Service entstand 1983 und entwickelte sich seither zu einer wichtigen Plattform, die es erfahrenen Fachkräften ermöglicht, ihr Wissen in verschiedenen Bereichen weiterzugeben. Der Senior Expert Service leistet weltweit Unterstützung zur Selbsthilfe – branchenübergreifend und in vielfältigen Sektoren.

Träger

  • Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
  • Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
  • Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK)
  • Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)

Förderer

  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • deutsche Wirtschaft sowie stiftungsnahe Unternehmen

Aktuell engagieren sich mehr als 13.000 Fachleute aus unterschiedlichsten Berufsfeldern für den SES, indem sie ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. Seit der Gründung hat der Senior Expert Service über 60.000 ehrenamtliche Einsätze in 170 Ländern organisiert, davon etwa ein Drittel in Deutschland. Die Organisation hat ihren Sitz in Bonn und arbeitet eng mit Partnern in den jeweiligen Ländern zusammen.

Wer kann sich als Senior bewerben?

Der Senior Expert Service richtet sich an:

  • Erfahrene Fachkräfte: Senioren, die im Berufsleben stehen oder standen und über umfangreiche Kenntnisse in ihrem Fachgebiet verfügen.
  • Ruheständler: Personen, die bereits im Ruhestand sind und ihre Zeit und Expertise zur Verfügung stellen möchten.
  • Verschiedene Berufsgruppen: Bewerbungen sind aus unterschiedlichen Bereichen willkommen, darunter Ingenieure, Ärzte, Lehrer, Handwerker und viele andere Berufe.

Um sich zu bewerben, müssen Interessierte eine Bewerbung über die offizielle Website des SES einreichen. Dort werden auch detaillierte Informationen zu den Anforderungen und dem Bewerbungsprozess bereitgestellt.

Wer kann den Service nutzen?

Der Service des Senior Expert Service richtet sich an:

  • Unternehmen in Entwicklungsländern: Diese können von der Expertise der Senioren profitieren, um ihre Prozesse zu optimieren oder neue Technologien einzuführen.
  • Bildungseinrichtungen: Schulen und Universitäten können durch Schulungen und Workshops profitieren.
  • Non-Profit-Organisationen: Diese können durch gezielte Beratung ihre Projekte effektiver umsetzen.
  • Öffentliche Institutionen: Behörden können von der Erfahrung der Senioren lernen, um ihre Dienstleistungen zu verbessern.

Finanzielle Aspekte

Die finanziellen Rahmenbedingungen des SES sind transparent gestaltet:

  • Ehrenamtliche Tätigkeit: Die Einsätze der Senioren sind in der Regel ehrenamtlich. Die Experten erhalten jedoch eine Aufwandsentschädigung für ihre Tätigkeiten.
  • Reisekosten: Der SES übernimmt in der Regel die Reisekosten sowie gegebenenfalls Unterkunftskosten für die Einsätze im Ausland.
  • Versicherungsschutz: Während ihrer Einsätze sind die Experten durch den SES versichert, was eine zusätzliche Sicherheit bietet.

Vorteile für Senioren

Der Senior Expert Service bietet seinen Mitgliedern eine Reihe von Vorteilen:

  • Wissen weitergeben: Senioren können ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen einbringen, was nicht nur anderen hilft, sondern auch das eigene Wissen frisch hält.
  • Internationales Engagement: Die Möglichkeit, weltweit tätig zu sein und neue Kulturen kennenzulernen, ist eine wertvolle Erfahrung.
  • Flexibilität: Der SES ist offen für verschiedene Altersgruppen; auch Berufstätige ab 30 Jahren können sich engagieren.
  • Nachhaltigkeit: Die Arbeit orientiert sich am Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe, was sicherstellt, dass die geleistete Arbeit langfristig wirksam bleibt.
  • Finanzielle Anerkennung: In Deutschland wird eine Tagespauschale von 20 Euro plus die Fahrtkosten gezahlt, um minimale Ausgaben abzudecken.
  • Soziale Kontakte: Senioren sind unter Menschen und werden gebraucht. Dies ist ein gutes Hilfsmittel gegen Einsamkeit.

SES im Inland – Unterstützung für Schüler und Auszubildende

Der Senior Expert Service (SES) bietet auch Unterstützung für Schüler und Auszubildende in Deutschland an. Hier sind einige wichtige Aspekte dieser Angebote:

Wer kann den Service nutzen?

Der SES richtet sich nicht nur an Unternehmen und Organisationen im Ausland, sondern auch an Bildungseinrichtungen in Deutschland. Dazu gehören:

  • Schulen: Der SES ermöglicht es Senioren, ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen in Schulen einzubringen, sei es durch Workshops, Vorträge oder individuelle Unterstützung von Schülern.
  • Berufsschulen und Ausbildungsstätten: Hier können Senioren ihre Expertise zur Verfügung stellen, um Auszubildenden praktische Kenntnisse zu vermitteln und sie auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten.

Art der Unterstützung

  • Mentoring: Senioren können im Programm VerAplus als Mentoren fungieren, die Schüler und Auszubildende bei ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen.
  • Workshops und Seminare: Der SES organisiert Veranstaltungen, in denen Senioren ihr Wissen in speziellen Fachgebieten weitergeben können.
  • Beratung: Die Senioren stehen den Bildungseinrichtungen beratend zur Seite, um Lehrpläne zu verbessern oder neue Projekte zu initiieren.

Programm VerAplus – für die Fachkräfte von morgen

Das Programm VerAplus (Verantwortung für Ausbildung) ist eine Initiative des Senior Expert Service (SES). Das Ziel ist, junge Menschen in ihrer Ausbildung zu stärken – und das seit über 15 Jahren. Seit Ende 2008 hat das bundesweite Coachingprogramm des Senior Expert Service (SES), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), mehr als 23.000 jungen Menschen geholfen, sicher durch ihre Ausbildung zu navigieren.

In Deutschland werden 25 % aller Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Viele Auszubildende geben bereits im ersten Jahr auf. Nur die Hälfte der Betroffenen findet einen neuen Ausbildungsberuf oder -betrieb. Das will VerAplus ändern. Das Mentoring bietet Auszubildenden, die Unterstützung benötigen, ehrenamtliche Fachkräfte im Ruhestand an – immer nach dem 1:1-Prinzip. Individueller kann es nicht sein, und genau darin liegt das Erfolgsgeheimnis des Programms: Die Begleitungen durch VerAplus führen in 75 Prozent der Fälle zum Erfolg!

Vorteile für Schüler und Auszubildende

  • Erfahrungsweitergabe: Die Schüler profitieren von der umfangreichen Erfahrung der Senioren, die oft über viele Jahre in ihrem Berufsfeld tätig waren.
  • Praktische Einblicke: Durch den Kontakt mit erfahrenen Fachkräften erhalten die Schüler wertvolle Einblicke in die Praxis.
  • Karriereberatung: Senioren können den jungen Menschen helfen, ihre beruflichen Ziele zu definieren und Wege zu finden, diese zu erreichen.

Fazit

Der Senior Expert Service bietet eine wertvolle Möglichkeit für erfahrene Fachkräfte, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in einem internationalen Kontext oder in Deutschland einzubringen. Die Organisation unterstützt nicht nur die persönliche Weiterentwicklung der Senioren, sondern trägt auch zur Verbesserung der Lebensbedingungen in vielen Ländern bei. Wenn Sie Interesse haben oder mehr Informationen benötigen, besuchen Sie bitte die offizielle Website des SES unter ses-bonn.de. Dort finden Sie alle notwendigen Informationen zur Bewerbung und zu den Möglichkeiten zur Unterstützung.